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Aktivitäten

Franzosenzeit Thema am Mühlentag

 

  Die Mühlengruppe des Heimatvereins. Foto: Alff

Seit 25 Jahren findet am Pfingstmontag der Deutsche Mühlentag statt. Am 11. Juni ist auch die Niedermühle in Burgsteinfurt mit dabei – und nach drei Jahren Stillstand wird sich auch das Rad der Mühle an der Aa wieder drehen. Die Mühle ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen finden bei Bedarf statt.

In der Mühle wird eine Ausstellung zur Franzosenzeit gezeigt. Fünf Karten informieren über die terretorialen Veränderungen zwischen 1801 und 1815. Als Napoleon regierte mussten sich die Bürger der Grafschaft Steinfurt innerhalb von 14 Jahren auf fünf unterschiedliche Landesherren einstellen:  Graf Ludwig zu Steinfurt für die Grafschaft Steinfurt, Graf Looz-Corswagen im Landesfürstentum Rheins-Wolbeck, Joachim Murach, Großherzogtum Berg, der Schwager von Napoleon, Napoleon I. Kaiser der Franzosen und letztendlich der König von Preußen. Alle diese Landesherren forderten ihre Steuern, den Militärdienst oder ihre Hand- und Spanndienste. Dr. Eckart Hammerström wird um 11 Uhr die Ausstellung eröffnen.

Ab 13.30 Uhr werden die guten Geister der Mühle Waffeln mit und ohne Sauerkirschen und Sahne sowie Kaffee servieren. Die Radler, die sich an der Tour von Wilhelm Dudek beteiligen, werden um 16 Uhr an der Mühle erwartet. Die Gruppe trifft sich am Pfingstmontag um 14 Uhr beim Edeka Markt Schramke.Es ist eine Fahrstrecke von ca. 16 km geplant.

Die Mühle war wichtiger Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Hier wurde das Wasser aufgestaut, um sicherzustellen, dass die Gräfte um die Stadt herum ausreichend Wasser führte.In der 1352 erstmals urkundlich erwähnten Mühle wurde bis 1957 Korn gemahlen, danach verfiel sie zunehmend. Sie wurde 1974 von der Familie Mondorf übernommen. Seit 1996 nach fast 40-jährigem Stillstand und aufwändiger Restaurierung durch den Heimatverein und die Familie Mondorf wird sie vom Heimatverein als „gute Stube“ genutzt.

Um das Jahr 2006 hatte der Kreis Steinfurt als Untere Wasserbehörde eine Fischstreppe an der Niedermühle einbauen lassen. Dafür wurde auf der gesamten Flussbreite ein Leitdamm eingebaut und das Unterwasser zusätzlich aufgestaut. Dadurch steht das Wasserrad der Mühle ständig 30 bis 50 Zentimeter im Wasser, was den Verwitterungsprozess beschleunigte. Die Folge: Nach knapp 20 Jahren gab das 1996 eingebaute Wasserrad den Geist auf. Martin Mondorf sorgte mit seiner Familie dafür, dass sich Rad und Schaufeln jetzt wieder drehen.