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Aktivitäten

Ereignisreiches Vereinsjahr 2018

Von Rainer Nix

Vorstand und Beirat des Heimatvereins.

Dem dauerhaften Verbleib des historischen Archivs der früheren Stadt Burgsteinfurt widmet sich seit kurzem eine neue Arbeitsgruppe des örtlichen Heimatvereins. Im Jahr 2016 erging der politische Beschluss, besagtes Archiv in die Borghorster Nikomedesschule umzusiedeln. „Dieser Beschluss wird auch umgesetzt“, betonte Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer auf der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Burgsteinfurt am 8. März  im MLH/Haus der Bürger. Dr. Peter Krevert stellte die Aktivitäten der Arbeitsgruppe „Stadtteilentwicklung Burgsteinfurt“ vor. „Der vorläufige Umzug des gesamten Archivmaterials in geeignete Räume wird von uns mitgetragen“, so Krevert. Allerdings werde der Umzug ausdrücklich als „vorläufig“ betrachtet. Die AG bemüht sich aktiv um ein neues Domizil in Burgsteinfurt, die Bürgermeisterin steht diesem Bestreben positiv gegenüber.

„Es wäre ja auch zu überlegen, das historische Stadtarchiv von Burgsteinfurt, das fürstliche Archiv, das Kreisarchiv, die historische Bibliothek des Arnoldinums, gegebenenfalls auch beide Kirchenarchive, zusammenzubringen“, zitierte Krevert aus einem Brief der Heimatvereins-Vorsitzenden Dr. Barbara Herrmann vom Februar dieses Jahres an die Bürgermeisterin. Die Arbeitsgruppe ist gern bereit, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einer Lösungsfindung zu beteiligen.

„Es ist viel Leben im Verein“, hob Herrmann hervor und bedankte sich bei allen Heimatfreunden für ein „erfolgreiches, tolles Jahr“. Die Bibelfliesen, umgezogen vom historischen Rathaus in den ersten Stock der Hohen Schule, können dort in Kürze bewundert werden. Alle Vorbereitungen zur Eröffnung der Ausstellung sind getroffen. Die fünften Steinfurter Geschichtstage im Herbst thematisieren „80 Jahre 2. Weltkrieg“. Die Fachhochschule Münster und Professor Uvo Hölscher schenkten dem Heimatverein Anfang 2018 eine umfangreiche Sammlung medizinhistorischer Geräte und Instrumente. Mitte des Jahres wurde der Schenkungsvertrag im Beisein der Bürgermeisterin und einem Vertreter des Präsidiums der Fachhochschule in den neuen Magazinräumen im Arnoldinum unterzeichnet.

Beim Tagesordnungspunkt „Wahlen zum Beirat“, stimmte die Versammlung eindeutig zum wiederholten Male für Gottfried Bercks, Ulrich Kraaibeek, Theo Schneuing und Jan-Hendrik Kerkhoff. Die Kassenprüfer Burkhard Breimhorst und Hermann Albers bescheinigten Schatzmeister Wilfried Bußmeyer eine tadellose Kassenführung. Breimhorst wurde aus seiner Funktion verabschiedet, als neuen Kassenführer begrüßte die Vorsitzende Johann Nefigmann.

Zahlreiche Höhepunkte des abgelaufenen Vereinsjahres ließ Beiratsmitglied Rainer Menebröcker in seiner Bilderschau noch einmal lebendig werden. Dazu gehörten das traditionelle Grünkohl- und Buchweizenpfannkuchenessen ebenso wie aufschlussreiche Vorträge, Fahrten und weitere Aktivitäten der zahlreichen Gruppen.

Ulrich Kraaibeek im Gespräch mit der Vorsitzenden.

Ein Höhepunkt des Tages war das Interview der Vorsitzenden mit Ulrich Kraaibeek, dem „Verbindungsmann“ zur Historischen Bibliothek des Gymnasiums Arnoldinum. Der Lehrer für Geschichte, Evangelische Religion und Mathematik erläuterte unter anderem Wissenswertes zur Hohen Schule, die im Jahr 1588 von Graf Arnold IV. gegründet wurde. An der ersten reformierten Universität Westfalens wurden bis zu ihrer Schließung im Jahr 1811 die Fächer Theologie, Jura, Philosophie und Medizin gelehrt.

Aus ihr ging die Historische Bibliothek hervor, die heute im Arnoldinum beheimatet ist. Kraaibeek ist der „Custos“ (Wächter) dieser Bibliothek, die aus der Zeit von 1588 bis 1811 insgesamt 1880 Bände mit mehr als 2600 Titeln enthält. Sie ist eine der vier bedeutendsten Gymnasialbibliotheken Nordrhein-Westfalens.

Den Abschluss der Versammlung bildete ein dreieinhalbminütiger informativer Film über die historische Bibliothek, der in Kürze auf dieser Heimatvereins-Homepage abrufbar ist.