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Aktivitäten

Historischen Spuren in Nottuln gefolgt

Von Hermann-Josef Pape

 Auf dem Stiftsplatz von Nottuln, vor der Kurie der Äbtissin von der Reck zu Steinfurt ( 1748), ließ sich die Besuchsgruppe des Heimatvereins Burgsteinfurt ablichten. Foto: Pape

Kaum ein anderer Ortskern hat so sehr sein historisches Flair bewahrt wie Nottuln, wo der große Barockmeister J.C. Schlaun seine Spuren hinterlassen hat. Für die Führung konnte man den ehemaligen Pfarrdechanten der Martinus-Gemeinde, Bernhard Tietmeyer,  gewinnen, der jetzt in Burgsteinfurt lebt. Lebhaft schilderte er die schöne Kirche, die sowohl von der Architektur als auch von ihrer Ausstattung her so viele Kostbarkeiten enthält.

An der Nottulner Pfarrkirche bestand seit etwa der Mitte des 9. Jh. ein Frauenkloster. Der Überlieferung zufolge war die hl. Heriburg, eine Schwester des hl. Liudger, die erste Äbtissin des Frauenklosters von Nottuln.  Mittlerweile geht man allerdings davon aus, dass das Kloster erst um 860 während der Amtszeit von Bischof Liutbert (849-870) ins Leben gerufen wurde.Im Rahmen von Ausgrabungen wurden 1978 in der Stifts-und  Pfarrkirche St. Martinus die Gebeine einer Frau in einem unberührt gebliebenen Baumsarg aus dem 9. Jh. gefunden, die als jene der Heiligen Heriburg verehrt werden. Für sie wurde in der Turmkapelle eine neue würdige Ruhestätte gestaltet.

  Im Anschluss ging es zum Kaffeetrinken ins Stevertal. Zum Abschluss wurde am Oberlauf der Stever die Wasssermühle, ein Teil der Hofstelle Schulze Westerath, besichtigt, die seit 1296 urkundlich belegt ist. Der Hof war Eigentum des Damenstifts von Nottuln und fiel im Zuge der Säkularisation 1803 an den Staat. Seit 1852 ist sie im Familienbesitz.1599 wurde das Objekt erstmalig als Mühle urkundlich erwähnt. Die Wassermühle mit zwei Mahlgängen wurde denkmalgerecht saniert und statisch gesichert, die Ausstattung für den Schaubetrieb funktionsfähig gemacht. Hierzu gehörte auch die Instandsetzung der historischen Turbine und der wasserbautechnischen Anlagen.