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Aktivitäten

Zunftabend der Zimmerleute im Stadtmuseum

Von Gottfried Bercks

Der Zunftabend mit den Zimmerleuten in der engen und heimeligen Atmosphäre des Stadtmuseums stellte sich als geeigneter Rahmen dar, um von dem Beruf des Zimmermanns  aus früheren Zeiten ein wenig zu erfahren. Da war noch das handwerkliche Geschick gefragt. Die besonders schwere Arbeit und der 12 Stundentag wurden ausgiebig diskutiert. Dagegen ist heute wichtig, das Programm der Abbundmaschine zu beherrschen. Der Unterschied zwischen Schreinern und Zimmerleuten bestand darin, dass der eine nur trockenes Holz verarbeitete und der andere nasses Holz viel besser einschneiden und verzimmern konnte.

Hermann Lünnemnn hatte im Namen des Heimatvereins in das Thema eingeführt, in dem er auf die Vielzahl der alten Fachwerkbauten in Burgsteinfurt mit teilweise sehr aufwändigen Zimmermannskonstruktionen hinwies. Sehr eindrucksvoll konnte er das an den im Stadtmuseum ausgestellten Häuser Modellen belegen.

Nicht Richtfeste im heutigen Sinne, sondern Haushebungen, so genannte Gebehochzeiten, waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts bei der ländlichen Bevölkerung der große Hit. Allerdings beobachte die Obrigkeit diese Feste wegen der möglichen Auswüchse sehr kritisch und untersagte oder begrenzte sie.

Ohne Hebewerkzeuge wie Aufzüge und Kräne war das Richten eine sehr schwierige, gefährliche und schwere Arbeit. Besonders bei großen Bauernscheunen mussten 20 und mehr Leute helfen, damit nach Tagesarbeit endlich der Richtkranz aufgehängt werden konnte.

Manche Episoden wurden an dem Abend zum Besten gegeben, und es wurde deutlich, dass alle anwesenden Zimmerleute sich gerne an ihre aktive Zeit erinnern.