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Posten 48 ist gerichtet

Von Axel Roll

Wesrfälische Nachrichten

Eine Spende über 700 Euro überreichte  Alexander Banasiewicz von der Kreissparkasse an den Heimatverein. Foto: Roll

Der Landrat war zu diesem großen Tag zwar nicht selbst da, aber er ließ durch seinen Fahrer zwei Kisten Bier vorbeibringen – was Laurenz Wiggelinghoff und seine Mitstreiter dem Behördenchef natürlich hoch anrechnen. Sie feierten am Freitag (31. Oktober 2014)  Richtfest für den Posten 48. „Noch in diesem Jahr“, so Wiggelinghoff, „soll ein festes Dach drauf sein.“

Bis die Pedalritter auf der Radbahn in Dumte in dem Nachbau des längst verschwundenen Schrankenwärterhäuschens Schutz vor dem Münsterländer Landregen finden können, wird es wohl Frühjahr. „Aber im Mai zur Eröffnung der Radbahn-Saison soll alles fertig sein“, hoff Laurenz Wiggelinghoff. Was ihm dazu noch fehlt: Ein paar Euros in der Kasse. Die Kreissparkasse sorgte mit einem 700-Euro-Scheck für eine Auffrischung der Finanzen. „So ganz wird das aber noch nicht reichen“, hofft der Radbahnfan und direkter Nachbar Laurenz Wiggelinghoff auf weitere Nachahmer.

Dass die Dachsparren über dem roten Klinker jetzt gelbrot in der Sonne leuchten können, ist aber nicht nur den vielen Geldgebern zu verdanken. Ohne die Ehrenamtlichen, die nach Feierabend oder am Wochenende seit Monaten Hand anlegen, wäre das Projekt nicht zu verwirklichen gewesen.

Alles angefangen hat es vor rund drei Jahren, als Laurenz Wiggelinghoff mit seinem Trecker nahe der Radbahn arbeitete. Durch Zufall entdeckte der Dumter dabei unscheinbare Mauerreste im Boden, die sich später als die Fundamente des alten Postens 48 entpuppten. Die Leidenschaft des Anwohners war geweckt, die Umsetzung ließ nicht lange auf sich warten. Allerdings war von Beginn an die Geldbeschaffung ein Problem. Mehrere Anläufe, an öffentliche Zuschüsse zu kommen, scheiterten. So schwenkte Wiggelinghoff mit seinem Kompagnon Richard Raue aus Schöppingen um und akquirierte die notwendigen Mittel ausschließlich im privaten Raum – was bis heute prima klappt.

Das alte Postenhäuschen wurde bereits 1957 überflüssig. Früher wurden von hier die nächstgelegenen Schranken bedient. „Und ganz zu Anfang kümmerten sich die Wachen um die Sicherheit entlang der Strecke“, weiß Laurenz Wiggelinghoff. Dazu zählten übrigens nicht unbedingt Wegelagerer, sondern auch wildlebende Tiere. Entlang der Strecke gab es vier Postenhäuschen. Im benachbarten Laer wird gerade ebenfalls ein Nachbau des historischen Vorbilds erstellt. So können sich die Radler demnächst zwar nicht in einem Denkmal unterstellen, sie rasten aber auf geschichtsträchtigem Boden. . .