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Aktivitäten

Mächtiger Schutz vor Feinden: Landwehren

Nachdem einige Wochen zuvor  Dr. Dr. Thorsten Capelle auf Einladung des Heimatvereins Burgsteinfurt über die Landwehren in Westfalen gesprochen hatte, erkundeten einige Heimatfreunde die Kirchspiellandwehr Hollich, von der sich bis heute Teile erhalten haben.

Von Hermann-Josef Pape

 
Anhand alter Karten wurde die Landwehr erkundet. Foto: Pape  

Ausgangspunkt der Wanderung war der Hof Kressin, früher Haake, östlich von Bockers Baum, heute Bergweg. Die Lücken in den Landwehrwällen markieren jeweils den Standort eines ehemaligen Schlagbaums. Die Landwehr aus dem Mittelalter wurde von Gottfried Bercks, der die Gruppe anführte und die entsprechenden Erläuterungen gab, mit Hilfe von alten Karten erkundet.

 

Die Mitglieder des Heimatvereins waren von dem gut erhaltenen Landwehrabschnitt im Garten des Hofes Arning, Hollich 60 überrascht, sie gibt einen Eindruck von der Wehrhaftigkeit der Anlage, obschon die im Mittelalter vorauszusetzenden Hecken längst hohen Bäumen gewichen sind. Foto: Pape

 

Die am besten heute noch erhaltenen Teile der Landwehr besichtigten die Heimatfreunde im Garten des Hofes Arning, Hollich 60, und im Waldstück des Schützenschießstandes. Der heute noch vorhandene Graben ist inzwischen an machen Stellen noch bis zu drei Meter tief, hat eine Breite von ungefähr sieben Metern und stellte im frühen Mittelalter mit seinen gewaltigen Ausmaßen einen nur schwer zu überwindenden Schutz vor Feinden dar. Witterungsbedingte Abnutzung der Wälle ermöglichen kaum mehr als ungefähre Breitenangaben. Mit der Landwehr in Zusammenhang stehende Flur- und Familiennamen -  Bäumer, Hagemann, Heckmann, Schlagheck, Lammers -  werden im Stadtarchiv genannt, wusste Bercks zu berichten.

Nach ungefähr acht Kilometer Fußmarsch, bei dem es teilweise bei Wind und Regen querfeldein ging, war der westliche Landwehrbereich bei Bäumers Baum erreicht. Hier entdeckten die Teilnehmer immergrüne giftige buschig-dornige Stechpalm-Sträucher. Die besonders schwer zu durchdringenden Gebüsche können mehrere hundert Jahre alt werden.

Zum Abschluss der Begehung kehrten die Teilnehmer auf dem Biohof Overesch ein, wo sie sich bei Kaffee und selbst gebackenem Rosinenbrot stärkten.

In einem gesonderten Bericht unter dem Titel "Die Kirchspiellandwehr in Hollich" stellt Gottfried Bercks die Historie dieser Landwehr dar.