Zwei Burgsteinfurter Straßen, die miteinander verbunden sind: Die Alexander-Koenig-Straße und die Rohdewaldstraße. Namen zweier Persönlichkeiten aus der Burgsteinfurter Geschichte, die ebenfalls eine enge Beziehung verbindet. Schüler und Lehrer einer Zeit, als das Gymnasium Arnoldinum wieder zu neuer Blüte herangewachsen war. Eine Zeit vor etwa 150 Jahren, als das Städtchen Burgsteinfurt mit seinen rund 5.000 Einwohnern zu den größten Städten im Kreis gehörte. Eine Zeit, als sich Burgsteinfurt gerade von den Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung befreit hatte, als die ersten Wohnhäuser und Fabriken außerhalb der Stadtmauern gebaut wurden, als die Blüte der Tabakfabrik Rotmann an der Lindenstraße begann. Als die erste Eisenbahnlinie gebaut wurde. Als die Hohe Schule, damals preußisches Landgericht, wegen Baufälligkeit geschlossen worden war und das Arnoldinum an der Wasserstraße wegen des Schülerandrangs seinen Erweiterungsflügel angebaut bekam. Als sündige Schüler auf dem Dachboden der Schule im Karzer (Kerker) schmoren mussten. Alexander Koenig, der alle Freiheiten als Schüler genoss, aber unter dem Schulleiter Rohdewald durchs Abitur rasselte. Dessen wissenschaftliches Erbe aber in seinem Bonner Museum die Zeiten überdauern wird. Rohdewald, dessen pädagogischer Grundsatz „Gerechtigkeit und langmütige Barmherzigkeit sind für uns ein Anker“ in höheren Kreisen kritisch beäugt wurde und der doch 27 Jahre lang die Schule leitete. Dem nach seinem Tod viel „Dreck“ hinterhergeworfen wurde und der doch bei seinen Schülern äußerst beliebt war. Ein Kapitel kurzweiliger Ortsgeschichte, zufällig durch zwei Straßennamen verbunden.
Der Vortrag findet in Kooperation zwischen dem Heimatverein Burgsteinfurt und dem Kulturforum am Dienstag, 8. April 2025 um 19 Uhr im Stadtmuseum An der Hohen Schule statt. Anmeldungen unter Telefon 02551 5987 oder 02551 14820.